IRD-Jahresbericht-2023 - Flipbook - Seite 53
Jahresbericht 2023 | Inlandsarbeit
Öffentlichkeitsarbeit für mehr Gerechtigkeit
in der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit
Gemeinsame Advocacy-Aktionen und -Kampagnen deutscher NGOs standen
2023 im Fokus unserer Öffentlichkeitsarbeit. So engagierten wir uns Anfang
Mai 2023 gemeinsam mit den initiierenden Johannitern und weiteren humanitären Akteuren mit der #InDenFokus-Kampagne auf Social Media für mehr
Aufmerksamkeit und Solidarität für „Vergessene Krisen“. Ziel der Kampagne
war es, Gesicht für vergessene Krisen zu zeigen, diese wieder in den Fokus
zu rücken und dabei zu Spenden aufzurufen, um die humanitäre Arbeit in
den Ländern zu unterstützen. Dafür wurden Menschen im Libanon, Südsudan und in Bangladesch porträtiert, die sich trotz der schwierigen humanitären Lage in ihren Gemeinden für das Gemeinwohl engagieren.
Die vom Auswärtigen Amt geförderte Initiative legte ab dem 16. Oktober 2023
eine Woche lang den Fokus auf die weltweit eskalierende Hungerkrise.
Schauspielerin Liz Baffoe und der Schauspieler Ludwig Trepte reisten dafür
im Oktober in den Südsudan. In der Hauptstadt Juba und in der Region Wau
besuchten sie zwei unserer Projekte sowie weitere der teilnehmenden Hilfsorganisationen, die den Hunger in einem der ärmsten Länder der Welt
bekämpfen.
Aufgrund der verheerenden Gewalteskalation im Nahen Osten Anfang
Oktober 2023 setzten sich wertebasierte Organisationen in ganz Europa Ende Oktober
gemeinsam gegen Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Fremdenfeindlichkeit ein.
Islamic Relief beteiligte sich an diesem wichtigen Statement, das unter anderem von
Caritas Europa, Diaconia ECCB – CNPS, European Jewish Community Centre, HIAS Europe
und Muslim Jewish Conference unterschrieben wurde. In der Erklärung sprechen sich
alle Unterzeichnenden für das gemeinsame Wirken gegen die Kräfte von Hass und Gewalt und den Einsatz für Freundschaft statt Spaltung ein.
In Deutschland forderten wir am 15. November 2023 aufgrund der Bereinigungssitzung
zum Bundeshaushalt 2024 insgesamt zusammen mit mehr als 25 Hilfsorganisationen aus
den Bereichen Entwicklungspolitik und humanitäre Hilfe von der Bundesregierung eine
strategische und langfristige Stärkung des humanitären Systems. Mit einem sechs Meter hohen einstürzenden Kartenhaus protestierte das Bündnis unter dem Motto #LuftNachOben
vor dem Brandenburger Tor gegen die geplanten Kürzungen des Etats für humanitäre
Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit.
Am 21. November 2023 forderten wir als Teil von 52 zivilgesellschaftlichen Organisationen,
unter anderem SOS Humanity, das Bundesinnenministerium dazu auf, die geplanten
Änderungen beim Aufenthaltsgesetz zurückzunehmen, eine geänderte Formulierungshilfe vorzulegen, in der die Ausweitung des Paragrafen 96 zurückgenommen wird. Die
geplanten Änderungen des Aufenthaltsgesetzes sind alarmierend.
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