IRD-Jahresbericht-2023 - Flipbook - Seite 28
Nothilfeprojekte | Jahresbericht 2023
MENA-Region
Jemen: Bereitstellung lebensrettender Ernährungsmaßnahmen für
gefährdete Bevölkerungsgruppen
Finanzierung durch die:
Der Jemen war bereits vor dem Krieg eines der ärmsten Länder der Welt. Etwa zwei
Drittel aller Jemenitinnen und Jemeniten (circa 20 Millionen) leiden an Hunger. 25 Prozent
der Bevölkerung sogar an mäßiger oder schwerer akuter Unterernährung – darunter
allein 2,3 Millionen Kinder und 1,2 Millionen schwangere und stillende Frauen.
Als Reaktion auf die Notsituation im Jemen haben wir in Zusammenarbeit mit dem
jemenitischen Ministerium für Gesundheit und Bevölkerung (MOPHP) ein integriertes
gemeindebasiertes Programm zur Behandlung akuter Unterernährung und zur Ernährung von Müttern und Kleinkindern umgesetzt. Das lebensrettende Projekt lief in 154
Gesundheitseinrichtungen in in fünf Bezirken: Hodeida, Raymah, Amran, Dhamar und
Sada‘a. Ziel war es, die mit akuter Unterernährung einhergehende hohe Krankenzahl
und Sterblichkeit bei Kindern unter fünf Jahren sowie bei schwangeren und stillenden
Frauen zu verringern.
Im Rahmen des Projekts wurden 62.737 unterernährte Frauen und Kinder identifiziert
und zur Weiterbehandlung an das therapeutische Zusatznahrungsprogramm überwiesen.
Dies wurde durch die Bezahlung von Gehältern beziehungsweise Aufwandsentschädigungen von 330 Gemeindegesundheitshelfenden sowie 308 Mitarbeitenden aus den
Gesundheitseinrichtungen erreicht. Zudem wurden 155 Gesundheitseinrichtungen mit
notwendigen Medikamenten versorgt. Komplizierte
Fälle, die einer stationären Aufnahme bedurften,
wurden an dafür zuständige Stabilisierungszentren
überwiesen. Die dabei anfallenden Transportkosten
für 229 Patientinnen und Patienten wurden durch
das Projekt gedeckt.
Um die Qualität der angebotenen Gesundheitsdienstleistungen zu steigern, unterstützte das MOPHP
das Projekt bei der Durchführung von monatlichen
Supervisionsbesuchen. Weiterhin fanden Veranstaltungen zur Hygieneaufklärung statt, an denen insgesamt 52.748 Personen teilnahmen. 1.375 Mütter
nahmen an Ernährungsberatungen und weitere
9.272 an Aufklärungsveranstaltungen zum Thema
Stillen teil.
Das Projekt wurde von der Deutschen Welthungerhilfe mitfinanziert und hat die gesteckten Ziele weit
übertroffen.
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